In Mühlhausen sprachen sie dabei mit Sabine Söll, die gemeinsam mit zwei anderen Tagesmüttern das Kinderstüble betreibt. Das Kinderstüble bietet maximal zwölf Kindern Platz und wird durch eine Co-Finanzierung zwischen Elternbeiträgen, kindspezifische Förderung durch das Jugendamt und eine Finanzierungsvereinbarung der Gemeinden Mühlhausen, Gruibingen und der Stadt Wiesensteig geschultert, die jeweils vier Plätze bezuschussen. Eltern wissen ihre Kleinen dort gut aufgehoben. „Für uns ist wichtig, dass die Kinder einfach Kind sein dürfen“, beschreibt Sabine Söll ihre Philosophie. Dennoch sind ihr und ihren Kolleginnen feste Abläufe wichtig. „Zum Beispiel beim gemeinsamen Essen lernen Kinder Rücksicht zu nehmen, einander zu helfen und entwickeln ihre eigenen Fähigkeiten durch das Vorbild der anderen schneller.“ Zudem profitieren die Familien von der hohen Flexibilität der Tagesmütter, die nicht an starre Öffnungszeiten gebunden sind. Das sieht auch Nicole Razavi MdL als großen Vorteil. „Die Flexibilität und die Mitverantwortung der Eltern müssen erhalten bleiben – verpflichtende Ganztagesangebote sind keine Option.“
Bettina Bechtold-Schroff, Geschäftsführerin des Tagesmüttervereins, schilderte die Situation der rund 150 Tagesmütter im Landkreis, die für ihre Ausbildung 160 Unterrichtseinheiten ablegen müssen. Die schlechte Bezahlung der sozialpädagogischen Berufe führe jedoch dazu, dass Frauen auch nach ihrer Ausbildung zur Tagesmutter wieder in ihren ursprünglich erlernten Beruf zurückkehren würden, so Bechtold-Schroff. Dieses Problem müsse angegangen werden.
In Hohenstadt lernten die CDU-Politikerinnen eine ganz andere Kinderbetreuungseinrichtung kennen. In der Wichtelstube werden Kinder zwischen ein und drei Jahren von Erzieherinnen betreut, die über den eigens gegründeten Verein „Hohenstadter Wichtelstube e. V.“ organisiert sind. Die Idee dazu hatten die Hohenstädterinnen Tina Weber und Yvonne Götz. Letztere ist selbst als Erzieherin und Leiterin in der Wichtelstube tätig und betreut mit ihren Kolleginnen die Kinder dort werktags zwischen acht und zwölf Uhr. Hinter dem Projekt steckt eine Menge ehrenamtliches Engagement, das von Seiten der Gemeindeverwaltung hervorragend unterstützt werde, so Yvonne Götz. Das Angebot besteht bereits seit fünf Jahren sehr erfolgreich und wird auch von Elternteilen gerne angenommen, die ihre Kinder ansonsten zu Hause betreuen.
Für die CDU-Politikerinnen waren die beiden Einrichtungen „grundverschieden, aber im Wesentlichen doch gleich. Denn sowohl in Mühlhausen als auch in Hohenstadt stehen die Kinder im Mittelpunkt und erhalten eine erstklassige Betreuung.“